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Textile, eine interessante Beispielanwendung eines "humanen" online-HTML-Editors. Bei genauerem Hinsehen ist das natürlich auch nichts anderes als die blanke - wenn auch stark vereinfachte - Eingabe von HTML. Genau wie beim bekannten UBBCode muss sich der Schreiber statt HTML-Tags eine spezielle Auszeichnungssprache merken, deren erweiterte Sytnax zu allem Überfluss ohne HTML- und CSS-Kenntnisse kaum verständlich ist. Das halbwegs standardisierte Wiki-Markup ist da eine etablierte Alternative. Es erlaubt zusätzlich zur eigenen Syntax auch weiterhin normales HTML. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, kommt ganz auf den Anwendungsfall an. Eine weitere, auf den ersten Blick sehr vollständig wirkende Alternative ist reStructuredText (Teil der Docutils). Dass echte WYSIWYG-Editoren auch alles andere als eine guten Lösung sind, sollte klar sein. Sie bieten nicht nur keine Trennung zwischen Dokumentenstruktur und Design, nein sie erlauben dem Redakteur sogar, das Design einer Seite völlig zu zerschießen. Abgesehen davon ist der von ihnen produzierte Code wieder der selbe semantische Unsinn, für den sich vor langer Zeit das Synonym "Frontpage" eingebürgert hat. In diesem Zusammenhang bietet Altovas Authentic einen der vielversprechendsten Ansätze, da mit diesem wiederum stark eingeschränkten WYSIWYG-XML-Editor genau das möglich ist: Erfassen strukturierter Informationen, ohne den Menschen mit der Darstellung zu belasten oder ihm überhaupt Eingriffe zu erlauben. Natürlich bedeutet das auch deutlich erhöhten Aufwand für das Erstellen von DTD, Styles und XSL.

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