Thiemos Archiv
- Sunday, 2004-02-22 14:56
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Scheiß Internet
". Telepolis über die Methoden des Suchmaschinenspammings eines Leipziger Unternehmens (vergleiche auch den von mir entdeckten Google-Spam). Kann mir mal jemand erklären, was sich die Betreiber solcher sogenannter "Linkfarmen" davon versprechen? Es ist mit ziemlich hohem Aufwand verbunden, eine gut funktionierende Linkfarm aufzubauen - Aufwand, den man problemlos auch in die Verbesserung seines Produktes stecken kann.
Was mir absolut nicht einleuchtet, ist der entstehende Effekt: Suchende werden auf Seiten weitergeleitet, die nicht das Geringste mit dem zu tun haben, was gesucht war. Ein Klick - und 99,99% (wenn nicht noch mehr) der "Fehlgeleiteten" sind wieder weg. Ok: Das schönt die Besucherstatistik und vieleicht erhöht es sogar den Pagerank. Und? Wird für diesen mehr als fragwürdigen Nutzen tatsächlich damit kalkuliert, die 99,99% eventuellen Kunden virtuell für dumm zu verkaufen und sie mit dem ersten Klick dauerhaft zu Feinden zu machen? Oder sind "Kunden" wirklich so einfältig?
Dass man auf diesem Wege V*agra verkaufen kann, sehe ich ja noch irgendwie ein. Aber doch nicht IT-Dienstleistungen (!). Ich hätte Angst, dass mir die mit dem Relaunch meiner Webpräsenz beauftragte Firma statt dessen eine Linkfarm installiert.
... es gibt viel zu tun. [via E-Business Newsfeed] - 2004-02-23 10:02
- Klar "könnten" sie den Aufwand auch ins Produkt stecken... wenn sie denn könnten! Aber ganz offensichtlich können sie eben nicht! Und wenn Unternehmen an Ihre Leistungsgrenzen geraten, aber die Gier nicht in den Griff kriegen, passiert genau sowas: Finanzdienstleister bauen Pyramidensysteme, Penispillenhändler verschicken Spam und diese Unternehmung farmt eben Links. Für ein klein bisschen Pagerank würden sich manche Manager öffentlich mit Kuhmist bewerfen lassen.
- Martin Roell
- 2004-02-23 10:23
- Klare Aussage - danke. Bleibt die Gewissheit, dass sich derartige Praktiken noch nie langfristig halten konnten.
- Thiemo
- 2004-02-23 18:03
- Auf Märkten mit viel Konkurenz kann das Produkt zwar sehr gut sein, aber es wird sich eventuell nicht verkaufen da andere eventuell einen besseren Namen haben. Um also kurzfristig Erfolg zu haben greifen kurzsichtige Leute zu solchen Mitteln. Man kann nur hoffen das Google und konsorten härter gegen solche Fälle angehen, auch wenn es wie beim Spam ein Kampf gegen Windmühlen ist.
- Sven
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