Thiemos Archiv
- Monday, 2004-09-06 17:00
- Mein (hervorragender) Provider startet ein »Anti-Spam-Projekt«, das in seiner Methodik im Grunde absolut logisch ist, andererseits jedoch erschreckende Konsequenzen offenbart. Zitat: »
Der Provider wird Kopien sämtlicher [...] eingehenden E-Mails abrufen. Die [...] weitgehend [...] anonymisierten E-Mails werden dann durch speziell geschulte, auf den Datenschutz verpflichtete und besonders vertrauenswürdige Mitarbeiter des Providers gelesen und in 'Spam' oder 'Nicht-Spam' klassifiziert.
« (Hervorhebung von mir.) Selbstverständlich muss man dem schriftlich zustimmen und auch ein Widerruf ist augenblicklich möglich (online abschaltbar). Trotzdem: Dass E-Mails Postkarten sind, die theoretisch jeder lesen könnte, sollte uns allen klar sein. Dass ich das Lesen meiner E-Mails wissentlich in Kauf nehme, uns sei es aus noch so ehrenwerten Gründen - das, denke ich, geht eindeutig zu weit. Den Wunsch nach Innovation in allen Ehren, aber man bekämpft Terrorismus nicht, indem man die eigenen Persönlichkeitsrechte aufgibt... obwohl, passiert nicht genau das seit drei Jahren in den USA? Kommentare zu diesem Beitrag können per E-Mail an den Autor gesandt werden.
Eleven.de tut dasselbe, allerdings mit Hashcodes der Mails, so dass Mails mit einem Hash, der zu häufig vorkommt als Spam deklariert werden können. Dann muss sie keiner lesen. Funktioniert erstaunlich gut und ist für privat kostenlos.
Viele Grüße qx
Alles versucht man Zu automatisieren, um Kosten (= Personal) Zu sparen - und die wollen Mitarbeiten beschäftigten, die den ganZen Tag tausende von E-Mails durchlesen. Insbesondere würde mich interessieren, wie die rechtliche Lage aussieht, wenn diese Leute einen Fehler begehen (sprich: wichtige E-Mail futsch)