Thiemos Archiv
- Wednesday, 2004-09-29 09:20
- Chris Sawyer's Locomotion müsste eigentlich "Transport Tycoon 2" heißen, denn genau das ist es: Ein Aufbaustrategie-Spiel der alten Schule, das Spaß macht. Wer Transport Tycoon (1994!) kennt, wird sich fragen, wie es sein kann, dass sich Locomotion genauso anfühlt wie der zehn Jahre alte Vorgänger. Die Antwort wussten wir schon damals: Transport Tycoon war seiner Zeit weit voraus.
Konsequenterweise hat sich am Nachfolger nichts Entscheidendes geändert. Gespielt wird in einer in 90 Grad-Schritten drehbaren isometrischen Ansicht. Auf 3D-Geklotze wurde ganz bewusst verzichtet (siehe Interview mit Chris Sawyer), und das steht dem Nachfolger sehr gut. Die (Schachbrett-) Landschaft ist mit Städten, Industrieanlagen und - wenn man mag - Konkurrenten besiedelt, die es gilt, logistisch zu versorgen bzw. zu übertrumpfen.
Signifikant neu sind die Straßenbahnen, die man wie es sich gehört in die Mitte vorhandener Straßen platzieren kann. Der Tunnel- und Brückenbau wurde wesentlich verbessert, erlaubt das Bauen in mehreren Ebenen und sogar die Konstruktion vollständiger U-Bahn-Systeme. Depots gibt es nicht mehr: Neue Fahrzeuge werden einfach auf die Strecke gesetzt und repariert wird an Ort und Stelle.
Alles in allem ist Locomotion ein Nachfolger, wie er perfekter nicht sein kann. Dem ersten Eindruck zufolge wurden 90 Prozent des Vorgängers beibehalten. Man findet sich sofort zurecht und endeckt alles wieder, was Transport Tycoon so gut gemacht hat. Bei näherem Hinsehen jedoch ist es ein völlig neues Spiel, mit neuen Fahrzeugen, neuen Grafiken, neuen Gegnern und neuem Spielspaß. Für 20 Euro keine Anschaffung, über die man länger nachdenken müsste, als man zum Lesen dieses Textes braucht. Kommentare zu diesem Beitrag können per E-Mail an den Autor gesandt werden.
aber schön, wenn man bei einigen Spielen gutes hört ... wenn ich damals an die genialen Spiele Civilisation und Colonisation denke - und dann haben die es mit Civ 2ff absolut verkorkst ...
20 Euro klingt auch ok ...