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Gestern wurde die erste Testversion der nächsten, mit 9.5 nummerierten Generation des Opera-Webbrowsers veröffentlicht (Codename »Kestrel«). Die Software befindet sich noch im Alpha-Stadium und hat noch viele Fehler, bietet aber schon einen sehr interessanten Ausblick auf die kommenden Versionen. Die meiner persönlichen Meinung nach interessantesten Änderungen in Kürze:
  • Es gibt eine echte Volltextsuche über alle schon besuchten Seiten. Wenn man sich beispielsweise an ein Schlagwort erinnert, das man gerade eben irgendwo gelesen hat, aber die Seite schon wieder geschlossen hat, kann man sie jetzt wiederfinden.
  • Sehr viele Tastenkürzel wurden verändert oder sogar ganz entfernt. Da sich viele der neuen Tastenkombinationen an anderen Webbrowsern orientieren, fällt der Umstieg viel leichter (zum Beispiel setzt man den Zoom jetzt mit Strg + 0 auf 100 % zurück). Es kommt viel seltener vor, dass man versehentlich eine Funktion auslöst oder sogar seine Arbeit verliert, weil man in der falschen Situation auf die falsche Taste gekommen ist (zum Beispiel wurde Strg + Q entfernt).
  • Die Geschwindigkeit der Seitendarstellung wurde spürbar erhöht.
  • Die Geschwindigkeit des JavaScript-Interpreters wurde erhöht.
  • Der in Opera integrierte Mail-Client wurde stark verbessert. Allerdings benutze ich diesen nicht, so dass mir das nichts nützt.
  • Die Möglichkeit, den Webbrowser zusammen mit Bildschirmleseprogrammen wie zum Beispiel JAWS zu verwenden, wurde stark verbessert.
  • SVG-Vektorgrafiken können jetzt überall wie ganz normale Bilder benutzt werden, auch als background.
  • Die noch aus dem CSS 2-Standard stammende Anweisung text-shadow wird unterstützt, sogar mit bis zu sechs Schatten gleichzeitig. Damit ist Opera neben Safari der zweite Windows-Webbrowser, der Textschatten beherrscht.
  • Die im CSS 3-Standard spezifizierten Selektoren wurden vollständig implementiert, einschließlich der sehr interessanten Pseudoklasse :nth-child().
  • In JavaScript gibt es jetzt eine Funktion getElementsByClassName(), die aus der inoffiziellen HTML 5-Spezifikation stammt.
  • Die standardmäßige Darstellung von Akronymen in Kapitälchen wurde entfernt.
  • Ein Rundungsfehler bei der Berechnung prozentualer Schriftgrößen wurde entfernt (evtl. wichtig für YAML).
Endlich! Ich warte schon seit Jahren darauf, daß SVG (und hoffentlich auch bald weitere Datenformate, inklusive HTML) sich wie gewöhnliche Bilder einbinden lassen.
Außerdem ist das endlich mal wieder eine gute Nachricht für SVG, nachdem fast überall und vor allem auch von Adobe her nur noch Flash forciert wird.

Als langjähriger Opera-Nutzer nerven die geänderten Tastenkürzel allerdings massiv. Daß damit die ganzen hartkodierten JavaScript-Tastenkürzel in mäßigen Webseiten kompatibler zu Opera werden ist da nur ein kleiner Trost.
T$

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