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Liebe Leser. Ich bin sicher, ihr wisst, was »Spam« ist. Da wird für Glückspiel und Viagra geworben. Das ist alles recht harmlos. Wer auf solche E-Mails reagiert, schadet im schlimmsten Fall nur sich selbst. Man bekommt noch mehr Spam, wenn man versucht, solche E-Mails abzubestellen. In Online-Casinos verliert man etwas Geld, ohne eine angemessene Gegenleistung dafür zu erhalten. Oder man ruiniert seine Gesundheit, weil man Industrieabfälle geschluckt hat, die jemand blau eingefärbt und in eine rautenförmige Form gepresst hat.

Wirklich schlimm ist dagegen der Spam, bei denen es um Geldwäsche geht. Da wird man zum Straftäter und kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren rechnen. Dabei klingen die Jobangebote so verlockend und harmlos.

Hast du ein Beispiel?

Gern: Ein Mitarbeiter eines Unternehmens mit einem wichtig klingenden Namen (etwa »Helios Trade Solutions«) und einem wichtig klingenden Firmensitz (beispielsweise in Neuseeland) stellt sich namentlich vor. Er schreibt in deutscher, gut verständlicher Sprache. Er sucht »flexible« und »verantwortungsbewusste Mitarbeiter«. Man darf bei freier Zeiteinteilung nebenberuflich oder auch hauptberuflich »von zu Hause aus« arbeiten. Man bekommt nicht nur einen Job sondern eine »Partnerschaft« angeboten. Man muss dazu nur 21 Jahre alt sein, einen Internetanschluss, ein Mobiltelefon und gültige Ausweispapiere besitzen. »Investitionen Ihrerseits« sind ausdrücklich nicht erforderlich.

Ganz unten steht dann sogar noch: »Das Angebot wurde von der Agentur für Arbeit zertifiziert.« Also wenn das nicht wichtig klingt, dann weiß ich auch nicht.

Und um was geht es da?

Das Unternehmen beschäftigt sich angeblich mit dem »Börsen- und Wertpapierhandel«. Die ausgeschriebene Stelle wird mit »Finanzagent« oder »regionaler Finanzmanager« umschrieben, man soll »zeitweilige Dokumente und Wertpapiere« bearbeiten.

Nein, ernsthaft, um was geht es wirklich?

Geldwäsche. In Deutschland strafbar nach Paragraph 261 Strafgesetzbuch (StGB). Auch die Beihilfe, um die es in diesem Beispiel geht, ist strafbar. Eigentlich ganz einfach.

Hinter solchen Angeboten steckt ein gut organisiertes, kriminelles Netzwerk, das größer ist, als man glauben mag. Dort werden im ersten Schritt möglichst viele Online-Banking-Kunden betrügerisch dazu gebracht, ihre PINs und TANs zu verraten. Dieses Erschleichen von Informationen nennt man »Phishing«. Im zweiten Schritt muss das mit Hilfe dieser ergaunerten Zugangsdaten gestohlene Geld über mehrere Konten in mehreren Ländern geschleust werden, so dass sein Weg nicht mehr nachverfolgt werden kann.

Das ist die Aufgabe des »Finanzagenten«.

Das Geschäft lohnt sich. Allein in den USA wurden im Jahr 2006 über 2 Milliarden Dollar ergaunert. Und das ist noch immer ein »Wachstumsmarkt«. Deswegen suchen die Gauner verstärkt nach Handlangern, die so dumm sind, mit ihrem Privatvermögen für die kriminellen Machenschaften zu bürgen und sich als Mittäter zur Verfügung zu stellen. Wie praktisch, dass es so viele dumme Menschen gibt.
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Ich frage mich schon lange, was sich die Hersteller dabei denken, wenn sie ihre teilweise völlig absurden »empfohlenen Dosierungen« auf die Packung drucken. Kann mir das mal jemand erklären? Auf dem löslichen Cappuccino von Onko steht beispielsweise, »ca. 6 gehäufte Kaffeelöffel in einen Becher geben«. Was soll das? Das schmeckt ekelhaft. Zwei bis drei Löffel reichen völlig. Oder der Ajax-Allzweckreiniger des Herstellers Colgate-Palmolive. Da steht: »Geben Sie 2 Dosierkappen in 5 Liter Wasser.« Seid ihr bescheuert? Ich will das Bad nicht damit einreiben! Mit einer halben Kappe wird alles blitzblank – das ist ein Viertel eurer Empfehlung. Also: Was wollt ihr mit diesen surrealen Mengenangaben erreichen? Diejenigen Kunden zusätzlich abzocken, die so dumm sind, das zu lesen, und sich auch noch danach zu richten?
Coding Horror: Actual Performance, Perceived Performance. Warum das Kopieren von Dateien bei Windows Vista so langsam zu sein scheint und wie man Fortschrittsbalken so gestaltet, dass sie der Anwender als schneller empfindet. [via Olaf]
Spruch des Tages: »Es gibt Bücher, da steht nichts drin.«
6 Megapixel! (gefunden bei heise online)
(bereits 1 Kommentar)
Manchmal macht man sich das Leben schwerer als nötig: Einfach Winamp installieren (natürlich nur die Lite-Version oder gleich die weniger aufgeblähte Vorgängerversion 2.95), dazu das Input-Plugin für das OGG-Vorbis-Format (normalerweise schon dabei) und das auf LAME basierende Output-Plugin für das MP3-Format, fertig ist der OGG-zu-MP3-Converter.
Das hätte ich auch gern öfter, dass ich die Software, die ich programmiere, mal eben 10.000 Prozent schneller machen kann.
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