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Warum Trackbacks sinnlos sind. (Unreflektierte Gedanken.)

Ein Trackback realisiert eine aktive Benachrichtigung zwischen Webseiten (i.d.R. Weblogs) wie z.B.: »Hallo X! Hier auf Seite Y gibt es einen neuen Artikel B, der sich direkt auf deinen älteren Artikel A bezieht. Der Titel und der erste Absatz von Artikel B lauten wie folgt: ...«

Ok. Zwei Computer unterhalten sich. Ganz nett. Aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Letztendlich soll das Ganze dem Leser des ursprünglichen Artikels A nützen, und niemandem sonst. Was bekommt der Leser aber tatsächlich? Ein Beispiel. Angenommen, auf folgenden Beitrag A (gekürzt) ...

Ein Weblog ohne Trackback ist irgendwie kein richtiges Weblog! Darum wurde mal wieder der Editor angeworfen und ein wenig gebastelt, [...]

... gibt es diesen Trackback, der auf Artikel B verweist ...

Ralf Graf hat eine Erweiterung für Textpattern programmiert, damit mit diesem Weblog-System auch Trackbacks gesendet und empfangen werden können. [...]

Was um alles in der Welt habe ich als Leser von Artikel A denn davon? Zumindest sehr wenig. Was hier zu sehen ist, ist die Einleitung eines anderen Artikels (B), in der genau derjenige Artikel zusammengefasst wird, den ich soeben gelesen habe. Sinnlos. Der Gipfel davon sind Trackbacks wie z.B. »[Somebody] thought this page could be useful, so he sent it to his linkdump.«

Zum einen enthält der verlinkte Artikel B in den seltensten Fällen tatsächlich weiterführende Informationen (meiner Erfahrung nach in unter 10%). Zum anderen wird die Empfehlung zum Weiterlesen (das soll der Trackback ja letztendlich realisieren) als maschinell generiertes Textfragment angezeigt, dass sprachlich keinen Sinn ergibt geschweige denn in den Lesefluss des ursprünglichen Artikels und seiner Kommentare passt.

Wenn in Artikel B ein Bezug zu Artikel A enthalten ist, dann befindet sich dieser irgendwo mittendrin im Text von B. Dort ein Textfragment herauszureißen und an A zu senden macht keinen Sinn, weil es dann außerhalb des Kontexts von B steht.

Die einzige meiner Ansicht nach »richtige« Lösung ist, dem Leser entweder gar kein Textfragment anzuzeigen, oder dieses für jeden einzelnen Trackback gezielt zu schreiben, und zwar sprachlich an den »getrackbackten« Artikel angepasst.

  • Diese »manuellen Trackbacks« haben wir aber schon: Kommentare.
  • Vollautomatische Trackbacks ohne zusätzliche Informationen haben wir ebenfalls schon: R*ferrer.

Das dritte System mag in manchen Fällen dennoch sinnvoll sein. Diese beschränken sich jedoch – für mich – auf so wenige Ausnahmefälle, dass weder der Aufwand zum Senden noch der Aufwand zum Empfangen von Trackbacks gerechtfertigt ist.

Aus dem selben Grund sind auch Argumentationen wie »R*ferrer auswerten ist mir zu aufwendig« oder »Trackbacks kommen bei mir als E-Mail an, R*ferrer nicht« völlig – Verzeihung – widersinnig. Zumindest aus meiner Sicht als derjenige (Informatiker), der das implementieren muss. R*ferrer sind schon da, Kommentare sind schon da, aber Trackbacks sind ein vollständig losgelöstes System. Echtzeit-R*ferrer zu implementieren (und per E-Mail zu versenden) ist einfacher und vor allem logischer als mit Trackbacks bei Null anzufangen – zumal man unabhängig davon sowieso R*ferrer-Analysen machen muss.

R*ferrer-Spam ist kein Argument (mehr).

ich habe Trackbacks bei mir integriert, um erst einmal Erfahrungen damit zu sammeln. Es ist eben etwas Neues ... und ich stehe da noch etwas meinungslos im Raum.

Eins ist aber meiner Meinung nach wichtig: Kommentare und TBs zu trennen. WordPress vermischt die so viel ich weiß ...

was ich aber nicht verstehe: warum brauche ich Echtzeit-Referrer? Muß ich sofort über jeden Besucher meiner Seite informiert werden? Eigentlich reicht doch - je nach Wichtigkeit der Seite - eine tägliche, wöchentliche oder monatliche Auswertung zu?
René
Gegenfrage: Warum brauche ich Echtzeit-Trackbacks? Reicht dort nicht ebenfalls eine monatliche Auswertung?
Thiemo
Sowohl Echtzeit-Referrer, als auch Echtzeit-Trackbacks (und die von mir favorisierten Pingbacks) dienen dem Informationsfluss.
Wenn man diese Daten nur monatlich auswertet behindert man diesen sicherlich.
Ich verstehe nicht, warum man dem Besucher diese Möglichkeit der Informationsfindung nehmen möchte.
Steffen

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