Thiemos Archiv
- Saturday, 2005-08-13 10:19
- In der c't 17/2005 steht einiges zum Thema "Windows XP beschleunigen". Da ich und einige meiner Leser sich damit ebenfalls schon des öfteren beschäftigt haben, hier eine Zusammenfassung:
- Man soll überlegt vorgehen. Viele der kursierenden Tipps sind überflüssig oder sogar gefährlich. Gerade Windows XP ist recht intelligent und stößt viele Optimierungen von selbst an. Vor allem wird dringend davon abgeraten, "Dienste" abzuschalten oder gar die "Registry" zu manipulieren.
- Dagegen soll man den "Autostart" gnadenlos leerräumen (Ausnahmen: Virenscanner und Firewall). Bei manchen Programmen wird ein zugehöriges Icon in der Startleiste angezeigt. Dort findet man oft ein Feld, um es auf Dauer auszuschalten. Im Startmenü gibt es den Punkt "Autostart", den man leeren kann. Weitere Autostart-Programme findet man entweder mit Hilfe von "regedit" und der Suche nach dem Schlüssel "Run" oder noch einfacher mit dem Programm "msconfig", das Windows XP beiliegt.
- Das Abschalten von Diensten ist praktisch immer Unsinn, zumindest bringt es keinerlei Geschwindigkeitsgewinn. Steht der Dienst auf "manuell", läuft er ohnehin nicht ständig. Wenn er trotzdem ständig läuft, liegt das an einem (Autostart-)Programm. Aus Sicherheitsgründen sollte man allerdings diejenigen Dienste abschalten, die mit "(NetMeeting-)Remotedesktop-Freigabe", "Telnet" oder "Terminaldienst" beschriftet sind. Auch der "Nachrichtendienst" kann nervig sein. Mehr sollte man bei den Diensten nicht tun. Ein Virenscaner und eine Firewall bringen mehr.
- Den Dienst des Taskplaners sollte man ausdrücklich nicht abschalten, da dieser für die sogenannte Prefetch-Optimierung zuständig ist. Diese sorgt, wenn man sie gewähren lässt, für deutlich beschleunigte Windows- und Programmstarts. Der Prefetch-Mechanismus ist auch schuld daran, dass Windows XP manchmal minutenlang wie wild auf der Festplatte herumhantiert, obwohl man gar nichts macht. Wer in diesem Moment über das "dumme Windows" schimpft und es z.B. durch Bewegen der Maus zur Ruhe bringt, bricht genau den Optimierungsvorgang ab, der die nächsten Bootvorgänge oder Programmstarts um einige Sekunden verkürzen würde.
- Gerade bei Windows XP ist es extrem wichtig, mit einem Benutzerkonto zu arbeiten, das nicht über Admin-Rechte verfügt. Das hat nichts mit Geschwindigkeit zu tun, wohl aber mit Sicherheit. Windows XP bietet zwei Dialoge, um mit Nutzern zu hantieren: Entweder direkt in der Systemsteuerung oder in der Computer-Verwaltung.
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Außerdem fehlt die effektivste Beschleunigungsmethode: Eine optimierte Benutzerschnittstelle mit Kommandozeile und Explorer ins Kontextmenü, Auto-Vervollständigung für die Kommandozeile, Tastenshortcuts, aufgeräumte Menüs usw...
Die einzig wirklich effiziente Beschleunigungsmethode hab ich sowieso da unten verlinkt ;)